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SPD und Grüne holen sich Rat zum Stadtpark

Stadtpark: Studenten der Hochschule Geisenheim werden planen


Das Thema eines Stadtparks für Steinbach bewegt die Parteien seit einigen Jahrzehnten schon immer wieder. Viele Gedanken wurden ausgetauscht, aber sichtbar passiert ist bislang nicht wirklich etwas. Auch bei der Kommunalwahl 2021 spielte der Stadtpark wieder eine Rolle und wurde von den Steinbachern heiß diskutiert. Die SPD hatte sich vorgenommen, dass Steinbach bei diesem Thema in der laufenden Legislaturperiode mindestens einen ersten Schritt gehen sollte und so floss die Idee in die Koalitionsvereinbarung mit der FDP, dass ein Stadtpark in der Steinbachaue entstehen könne. Ein Park, der allen Generationen etwas bieten solle und den Steinbachern in den Bereichen Freizeit, Sport und Kultur ein attraktives Angebot mache.

Auch Bündnis 90/Die Grünen waren einem Stadtpark für Steinbach nie abgeneigt, haben jedoch stets betont, dass dieser auf jeden Fall naturnah und ökologisch sein müsse. Ein Stadtpark solle einen Mehrwert für Mensch und Natur darstellen, was gerade vor dem Hintergrund von fortschreitender Flächenversiegelung, Dürrezeiten sowie Umweltverschmutzung und -zerstörung sehr wichtig sei.

Da ein Stadtpark für Steinbach ein sehr großes Projekt ist, ist allen Parteien vor Ort bewusst, dass dieses Thema im Konsens angegangen werden sollte, auch weil ein entsprechender Park vermutlich nur sukzessive über viele Jahre und entsprechenden Fördergeldern entstehen kann. Und auch die Beteiligung der Steinbacherinnen und Steinbachern ist für die Parteien essentiell, da es gilt, sehr viele Menschen abzuholen und mitzunehmen. Aus diesem Grund gab es bislang auch noch keine Initiative im Stadtparlament, sondern die örtlichen Ortsvereine und Ortsverbände sammeln – nach gemeinsamer Absprache - erstmal individuell und jeder für sich Ideen, um mit den Bürgerinnen und Bürgern dann in einen Dialog treten zu können.

Dazu hat sich nun auch eine überparteiliche Initiative gebildet und Kontakt zur Hochschule Geisenheim aufgenommen, da es dort verschiedene Lehrstühle in den Bereichen Landschaftsplanung, Umweltmanagement, Gartenbau und Landschaftsarchitektur gibt. Deshalb trafen sich kürzlich zwei Professoren der Hochschule mit Vertreterinnen und Vertretern der SPD und Bündnis 90/Die Grünen, um gemeinsam die Steinbachaue zu begehen und eine Kooperation auszuloten.

Dabei stellten die Hochschulvertreter fest, dass sich die Steinbachaue hervorragend für ein Projekt im Wintersemester 2022/23 eignen würde, bei welchem ca. 70 Studenten in verschiedenen Gruppen die Steinbachaue unverbindlich und kostenlos beplanen sollen, um den Steinbacherinnen und Steinbachern im Frühjahr 2023 eine Vielzahl an innovativen Ideen zu liefern, wie ein Stadtpark aussehen könnte und was es alles an Möglichkeiten gibt. Auch wird erwogen während des Semesters schon die Studenten mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu bringen, um deren Wünsche ggf. direkt abzufragen. Und auch die Parteien sind eingeladen, ihre Ideen und Wünsche einzubringen, da die Studenten nicht an den örtlichen Bedürfnissen vorbei planen sollen.

"Für uns war immer klar, dass die Bürgerbeteiligung beim Stadtpark an erster Stelle steht. Und deshalb freuen wir uns sehr, wenn wir den Steinbacherinnen und Steinbachern nächstes Jahr viele tolle Konzepte vorstellen können, auf deren Grundlage ein Diskussionsprozess starten kann. Nichts ist in Stein gemeißelt, nichts ist entschieden und es werden auch keine Bagger anrollen, sondern es geht darum Ideen aufzuzeigen und diese zu besprechen", so SPD-Vorstandsmitglied Boris Tiemann, der den Kontakt zur Hochschule vermittelt hat.

"Wir sehen uns ganz klar als überparteiliche Initiative und laden alle Vereine, Gruppen und Parteien in Steinbach ein, am Diskussionsprozess rund um einen möglichen Stadtpark teilzunehmen. Insbesondere im kommenden Frühjahr können wir uns sehr gut vorstellen, die Planungen der Studenten nicht nur online zu zeigen, sondern diese physisch in Steinbach auszustellen und auch eine oder mehrere Bürgerveranstaltungen durchzuführen und die Steinbacherinnen und Steinbacher direkt mit den Planern sprechen zu lassen. Wir möchten, dass der ganze Prozess offen und transparent für alle ist", so Grünen-Vorsitzender Jan Stricker.

Nächste Schritte werden ab dem Start des Semesters im Oktober erfolgen. Dann planen die Hochschulvertreter und Studenten auch wieder vor Ort in Steinbach zu sein. Nach aktueller Planung soll das Projekt ggf. von drei Lehrstühlen betreut werden. Resultate wird es vermutlich ab Februar 2023 geben.

(Foto v.l.n.r.: Hannah Listing, Daniel Gramatte, Jürgen Galinski, Boris Tiemann, Sabine Schwarz-Odewald und Jan Stricker. Foto von Dennis Komp)

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