Am Montag den 17. Oktober war es nun soweit: 35 Studenten und zwei Professoren der Hochschule Geisenheim haben Steinbach besucht und zusammen mit den Vertretern der überparteilichen Initiative "Stadtpark für Steinbach" die Steinbachaue begangen. Bereits im Sommer 2022 hatte sich die Initiative gebildet, welche aktuell von SPD und Bündnis 90/Die Grünen getragen wird, allerdings allen demokratischen Parteien in Steinbach offen zur Beteiligung steht. Die Initiative greift die Überlegungen der vier im Steinbacher Stadtparlament vertretenen Parteien auf, in der Steinbachaue einen Stadtpark entstehen zu lassen, der den Bedürfnissen aller Generationen nach Erholung und Freizeitgestaltung sowie insbesondere dem Umwelt- und Klimaschutz gerecht wird.
Dazu hatte die Initiative Kontakt mit den Fachrichtungen Landschaftsplanung und Naturschutz der Hochschule Geisenheim aufgenommen und konnte vereinbaren, dass Studenten im Wintersemester 2022/23 Überlegungen anstellen, wie ein entsprechender Stadtpark aussehen könnte. "Für Steinbach ist die Zusammenarbeit mit der Hochschule ein Glücksgriff, da hier Fachleute das Gebiet untersuchen und Ideen aufzeigen werden, die am Ende deutlich professioneller sind als alles was wir ehrenamtlichen Stadtpolitiker uns ausdenken können. Und es passiert unentgeltlich, was unsere Stadtkasse schont", betont SPD-Vorstandsmitglied Boris Tiemann, der den Kontakt zur Hochschule vermittelt hat. Auch SPD-Chef Moritz Kletzka nahm an dem Rundgang teil und stand den Gästen aus Geisenheim bei allen Fragen zur Verfügung.
"Wir freuen uns sehr, wenn die Studenten die Steinbachaue sowohl aus landschaftsplanerischer Sicht betrachten, als auch explizit aus der Perspektive des Naturschutzes. Dies wird sichergestellt, weil zwei entsprechend ausgerichtete Lehrstühle die Studenten betreuen, um beide Ansätze sicherzustellen", so der Steinbacher Vorsitzende der Grünen, Jan Stricker. Man will gemeinsam die Ergebnisse des Studienprojekts, wenn sie im Frühjahr 2023 vorliegen, der Steinbacher Öffentlichkeit präsentieren. So möchte die Initiative einen Dialog mit den Bürgern starten, welcher darauf hinauslaufen kann, dass Ideen des Studienprojekts verwirklicht werden, frei nach dem Motto "Alles kann, nichts muss".
Und so stand die Begehung am 17. Oktober auch wettertechnisch unter einem guten Stern: Bei sommerlichen 23C begrüßten Tiemann und Stricker die Hochschulvertreter am Nachmittag vor dem Bürgerhaus und standen auch während der Begehung für die zahlreichen Fragen der Studenten und Professoren zur Verfügung. Vorbei am Weiher und Spielplatz ging es zur Geflügelzuchtanlage und weiter zum Apfelweinbrückchen. Auch den Teufelsberg schaute sich die Gruppe an, welcher ebenfalls im Rahmen des Stadtpark-Projekts Beachtung finden soll. Nach zweieinhalb Stunden kam die Gruppe wieder an den Weiher-Kitas an. Dabei stellten einige Studenten fest, dass Steinbach bereits sehr schön sei, die Steinbachaue jedoch noch einiges Potential habe. Denn - und das war für die Stadtpolitiker auch neu - sei die Aue doch sehr stark vom Menschen verändert und überhaupt nicht so natürlich, wie man augenscheinlich zunächst annehmen würde.
Bis zum Frühjahr 2023 werden die Studenten Steinbach nun noch mehrfach besuchen. Und auch eine Befragung von Bürgern ist momentan angedacht und in der Planung, um jetzt bereits ersten Input zu erhalten. Für Steinbach bleibt es jedenfalls spannend was am Semesterende an neuen Ideen für die Steinbachaue auf dem Tisch liegen wird.
(Foto der SPD Steinbach)
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